Die Bürgermeisterin der Elfen, 32 x 24 cm, Aquarell, Stickerei und Stoff auf Papier, 2021
Aus der Serie Fliedertrunken

 

Artist Statement

 

Eine intuitive und assoziative Erzählweise, die keine Lesart vorgibt, zeichnet meine Papierarbeiten aus. Menschliche und tierische Gestalten, ineinander verwoben, Blumengirlanden, die sich in Wesen verwandeln, Ornamente die sich spiegeln und variieren, bevölkern meine Bilder. Hybride Kreaturen sind in Wandlung, wie auch die Ornamente und ihre Bestandteile.

Ich kombiniere in meinen Arbeiten Aquarellmalerei, Tuschezeichnung, Stickerei und Textilcollage zu unterschiedlichen Texturen. Die Vielfalt des Tier- und Pflanzenreichs, Wachstum und Verwandlung, die Lebensfreude aber auch das Verwelken, die Unsicherheit und Fragilität des Lebens sind Themen in meiner Arbeit.

Narration in Bildern

 

“Die Arbeiten Doroteya Petrovas sind fragil und markant zugleich. Ihre Konvolute aus Figuren, menschlicher, personifizierter Flora, Fauna und Gegenständen, aus sich wiederholenden Mustern und ornamental angeordneten Pflanzen konfrontieren den Betrachter mit einer dicht verwobenen, intuitiven und sensiblen Erzählweise. Es entsteht eine persönliche und originäre Bilderwelt voller Assoziationen und hybrider Kreaturen.

Teils phantastisch-surreale Elemente ergeben komplexe narrative Zusammenhänge und Ketten von Einzelsituationen, deren Mittelpunkt meist menschliche oder tierische Gestalten sind. Diese Protagonisten sind durch ihre Position auf der Fläche und durch Wiederholungen und Variationen von Bild- und Gestaltungselementen miteinander verbunden, bilden Analogien. Petrova hat eine eigene „visuelle Sprache“ entwickelt. In ihren Arbeiten sind sowohl die Darstellungsweise als auch das Dargestellte bestimmend für den Inhalt.

Konturzeichnungen wechseln mit gemalten Flächen und nur angedeuteten Objekten. Linien werden als Umrisse eingesetzt, können eine Oberflächenstruktur darstellen oder zu einem Muster werden. Kaum eine Figur, ein Element, oder ein Gegenstand ist völlig geschlossen umrissen. Was offen bleibt, lenkt den Blick weiter.

Die Räumlichkeit richtet sich nicht nach illusionistischer Dreidimensionalität, Petrova verzichtet auf Licht und Schatten und weitgehend auf eine perspektivische Darstellung. Vielmehr vermittelt der Bildraum eine sinnliche, persönliche Logik, auch in dem die Figurationen teilweise in eine ornamentale Flächen- gestaltung übergehen. Ähnlich intuitiv und assoziativ wie die Papierarbeiten entstehen, wirken sie auch auf den Betrachter, denn die vielen wiederholten und variierten, einander nahen oder fernen Elemente im Bildraum bedingen eine zeitliche und rhythmische Dimension.

Doroteya Petrovas Narrationen sind jedoch niemals linear und fixiert und niemals auf einen Blick erfassbar.”

Anna Spohn / Startgalerie MUSA /2010